Darum gehört ADHS und Autismus in Fachhände

Im Rahmen eines kürzlich besuchten Webinars eines anderen Coaches wurde ein Einblick in deren Arbeitsweisen ermöglicht. Die Präsentation vermittelte einen angenehmen Eindruck, bis er sich als „Experte für Hochsensibilität, ADHS und Autismus“ positionierte.

Dieser Selbstdarstellung wurde keine konkrete wissenschaftliche Expertise nachvollzogen.

Kritik an bestehenden Konzepten und therapeutischen Ansätzen

Im Verlauf wurden ADHS und Autismus sowie die Schulmedizin negativ deklariert. Er stellte diese Diagnosen und Therapieansätze als nicht existent und unwirksam dar.

Dies steht im Gegensatz zu den evidenzbasierten Fachmedizin, die sowohl die Existenz als auch die Diagnose von ADHS und Autismus bestätigen.

Die Rolle des Coachings im interdisziplinären Versorgungssystem

Coaching sollte nicht als alleinige Intervention verstanden werden, sondern als ein Baustein im komplexen Unterstützungssystemen der Betroffenen.

Der interdisziplinäre Ansatz – der fachärztliche, psychologische und therapeutische Kompetenzen umfasst – ist essenziell, um Hilfestellungen zu gewährleisten.

Es ist kontraproduktiv, wenn Coaches sich als alleinige Experten deklarieren und dabei evidenzbasierte Ansätze abwerten. Eine Zusammenarbeit aller Beteiligten ist zentral, um den betroffenen Personen bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Qualitätsmerkmale eines fundierten Coachings

Die Bewertung der Professionalität eines Coaches lässt sich an Kriterien messen:

  • Eine differenzierte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Ansätzen, ohne andere Verfahren abzuwerten.
  • Eine anerkannte Ausbildung im Coaching.
  • Transparenz der Honorarstruktur, z.B. auf der Website.
  • Regelmässige Teilnahme an Weiterbildungen.
  • Spezialisierung auf ausgewählte Themenbereiche, um eine Expertise zu gewährleisten.
  • Angabe des Ursprungs des vermittelten Wissens, beispielsweise durch die Nennung von Dozenten.
  • Die Fähigkeit, das eigene Vorgehen wissenschaftlich zu begründen und zwischen empirischen Erkenntnissen und Erfahrungswerten zu unterscheiden.

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