Autismus und ADHS Coaching

Es gibt einige Überschneidungen zwischen ADHS  und Autismus, besonders wenn es darum geht, alltägliche und berufliche Herausforderungen zu bewältigen. Bei etwa 70 % der Themen sind die Ansätze identisch, doch die spezifischen Bedürfnisse von Autisten, insbesondere im beruflichen Umfeld, erfordern besondere Aufmerksamkeit.

Herausforderungen von Autisten im beruflichen Umfeld

1. Reizüberflutung:
   Offene Büros, laute Geräusche, visuelle Unordnung – all das kann für Autisten extrem belastend sein. Sie nehmen mehr Reize wahr als neurotypische Menschen und haben noch mehr Schwierigkeiten, diese zu filtern.
2. Soziale Interaktion:
   Der Berufsalltag ist geprägt von Meetings, Smalltalk und Teamarbeit. Für viele Autisten kann es herausfordernd sein, nonverbale Signale zu interpretieren oder spontanen Gesprächen zu folgen.
3. Kommunikation:
   Autisten haben eine direkte und manchmal sehr detaillierte Art zu kommunizieren, was in der Berufswelt manchmal als unpassend wahrgenommen wird. Sie bevorzugen klare und präzise Anweisungen und können in vagen oder unsicheren Situationen Schwierigkeiten haben.
4. Veränderungen und Flexibilität:
   Viele Menschen mit Autismus bevorzugen Routinen und klare Strukturen. Unerwartete Veränderungen oder unvorhersehbare Abläufe können zu Stress und Überforderung führen.
5. Selbstorganisation:
   Die Strukturierung von Arbeitsprozessen und die Priorisierung von Aufgaben kann besonders herausfordernd sein, insbesondere in dynamischen oder unvorhersehbaren Arbeitsumfeldern.

Worin unterstütze ich Autisten im beruflichen Umfeld?

1. Umgang mit Reizüberflutung:
   Gemeinsam mit dem Klienten entwickle ich Strategien, um mit Überstimulation umzugehen. Als Coach kann ich dabei helfen, die Arbeitsumgebung anzupassen, dass sie besser zu den autistischen Bedürfnissen passt.
2. Soziale Fähigkeiten stärken:
   Durch gezielte Auseinandersetzung können soziale Interaktionen im Arbeitsalltag gezielt erlernt werden. Dies beginnt bei der Beratung, der Situationsanalyse und auch Rollenspiele sind möglich.
3. Kommunikationsstrategien entwickeln:
   Kommunikationsmuster verstehen und erkennen lernen, helfen Autisten besser auf Menschen zuzugehen und sich den Umständen entsprechend zu verhalten. Normalerweise passen wir uns automatisch den Situationen an. Für Autisten ist dies erschwert und führt oft zu Missverständnissen. Das das Erarbeiten von einfachen und wirksamen Kommunikationsmethoden helfen beiden Seiten: den Betroffenen und dem Umfeld.
4. Routinen und Flexibilität in Balance bringen:
   Während Autisten von festen Routinen profitieren, unterstützte ich als Coach mit den Veränderungen mitzugehen. Dies beginnt oft mit kleinsten Schritte, die für einen Veränderungsprozess absolut nötig sind.
5. Selbstorganisation und Priorisierung:
   Viele Autisten erbringen zwar top Arbeitsqualität (beinahe perfektionistisch), jedoch ist der Zeitaufwand für die erbrachte Leistung zu tief. Durch das Erlernen von Techniken und die Optimierung von Arbeitsabläufen können Autisten durchaus effizienter werden.

Fazit

Mir ist es wichtig, nicht nur die Schwierigkeiten zu berücksichtigen, sondern auch die spezifischen Vorteile im beruflichen Umfeld einzubringen. Diese können für den Betrieb nützlich sein.  Durch gezielte Unterstützung können Autisten lernen, ihre (seltenen) Fähigkeiten zu nutzen, sodass sie im Berufsleben zufrieden und erfolgreich agieren können.