ADHS Winterzeit

In den kommenden Monaten, wenn die Tage kürzer und kälter werden und der Nebel sich über die Landschaft legt, erleben viele Menschen eine signifikante Veränderung ihres Verhaltens. Die Reaktion auf diese klimatischen Veränderungen führt häufig zu einem Rückzug ins Innere – sowohl physisch als auch psychisch. Diese Reaktion kann jedoch unerwünschte Folgen haben: Anstatt sich weiterhin regelmässig zu bewegen, neigen viele dazu, in eine Art „Winterschlaf“ zu verfallen, der durch Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit gekennzeichnet ist. Das Verhalten ändert sich, die körperliche Aktivität nimmt ab, man verbringt mehr Zeit im Bett und hat wenig Motivation, aktiv zu werden. Einige passen sogar ihre Essgewohnheiten an, indem sie häufiger zu schnell verfügbaren, oft ungesunden Lebensmitteln greifen. Dieses Verhalten kann die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen und das Wohlbefinden langfristig negativ beeinflussen.

Es stellt sich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, auf den Frühling zu warten, um sich wieder besser zu fühlen. Die Antwort lautet: Nein. Mit einigen bewussten Anpassungen kann der Übergang in die Herbst- und Wintermonate deutlich positiver gestaltet werden. Hier einige wissenschaftlich fundierte Empfehlungen, die helfen können, diese Jahreszeit produktiv und gesund zu nutzen:

1. Bewegung im Alltag integrieren: Ein einfacher Weg, um körperlich aktiv zu bleiben, besteht darin, den Arbeitsweg zu nutzen. Steige beispielsweise zwei Stationen früher aus dem Bus aus und gehe den Rest des Weges zu Fuss. Wiederhole dies auf dem Rückweg. Auf diese Weise bist Du zweimal täglich an der frischen Luft und steigerst deine tägliche Bewegungszeit um 7-10 Minuten. Diese zusätzlichen Bewegungseinheiten fördern nicht nur deine körperliche Gesundheit, sondern auch dein geistiges Wohlbefinden.

2. Strukturierte und ausgewogene Ernährung: Achte darauf, regelmässig und ausgewogen zu essen, und vermeide ständiges Naschen. Koche selbst, um sich aktiv mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen. Der häufige Griff zu Süssigkeiten kann schnell zur Gewohnheit werden und den Körper in eine negative Spirale der Zuckerabhängigkeit führen. Studien zeigen, dass ein hoher Zuckerkonsum das Verlangen nach weiteren süssen Lebensmitteln steigert, was langfristig gesundheitliche Schäden verursachen kann.

3. Produktivität durch Entrümpeln: Nutze die Zeit, um sich von unnötigem Ballast zu trennen. Der Winter bietet eine ideale Gelegenheit, um zu Hause aufzuräumen und sich von Gegenständen zu befreien, die Du seit Jahren nicht mehr verwendet hast. Dieser Prozess ist nicht nur eine körperliche Aktivität, sondern hat auch psychologische Vorteile, da das Loslassen von Altem oft mit einem Gefühl der Erleichterung und Befreiung einhergeht.

4. Wärmende und beruhigende Nahrungsmittel: Warme Getränke wie Tee und nahrhafte Suppen können nicht nur körperlich wärmen, sondern auch zur Entspannung beitragen. Nimm dir die Zeit, deine Lieblingssuppe zuzubereiten und bewusst zu geniessen. Diese Momente der Ruhe und Achtsamkeit sind besonders wertvoll in einer hektischen Zeit und können helfen, Stress zu reduzieren.

5. Nutzung von Tageslicht: Tageslicht ist ein wesentlicher Faktor für unser Wohlbefinden, auch in den Wintermonaten. Versuche, an sonnigen Tagen mindestens 30 Minuten draussen zu verbringen. Selbst kurze Spaziergänge in der Sonne können deinen Energielevel merklich steigern. Sollte dies nicht möglich sein, können Tageslichtlampen eine sinnvolle Alternative darstellen. Diese Lampen, deren Wirksamkeit in zahlreichen Studien belegt ist, sollten in der Nähe des Gesichts positioniert werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Bei anhaltender Energielosigkeit könnte es sinnvoll sein, einen Arzt zu konsultieren, da einige Krankenkassen die Kosten für eine solche Lampe übernehmen.

6. Erleichtertes Aufwachen im Winter: Besonders in den Wintermonaten kann das Aufwachen im Dunkeln eine Herausforderung darstellen. Eine einfache Methode, um den Morgen zu erleichtern, besteht darin, eine helle Lampe mit einer Zeitschaltuhr zu verbinden. Diese simuliert den Sonnenaufgang und erleichtert es, aus dem Schlaf zu erwachen. Viele Menschen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität durch diese Methode.

Durch die bewusste Integration dieser Strategien in den Alltag können die Herausforderungen der Herbst- und Wintermonate erfolgreich gemeistert werden. Es ist möglich, diese Jahreszeit nicht nur zu überstehen, sondern sie aktiv zu gestalten und positive Impulse für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu setzen.